Generell können Menschen mit einem Stoma essen und trinken, was sie wollen, sofern der Chirurg oder Stomatherapeut ihnen keine anderslautenden Empfehlungen mit auf den Weg gegeben hat. Aber so wie auch vor der Operation sind nach der Operation manche Speisen leichter verdaulich als andere. Und direkt nach dem Eingriff kann es hilfreich sein, besonders auf die Signale des Körpers zu achten.
Direkt nach dem Eingriff
Neue Untersuchungen haben Folgendes ergeben: Je rascher Sie nach dem Eingriff wieder „richtiges“ Essen zu sich nehmen, umso schneller kommt Ihr Verdauungssystem wieder in Gang. Grundsätzlich gilt: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihren Speiseplan nach der Stomaanlage.
In den ersten 2 bis 4 Wochen
- Ihr Körper befindet sich noch im Heilungsprozess. Speisen, die leichter verdaulich sind, unterstützen die Heilung.
- Sie fühlen sich vielleicht etwas aufgebläht. Versuchen Sie also, zunächst nur wenig auf einmal und dafür häufiger zu essen.
- Leicht verdauliche Speisen eignen sich gut für den Anfang.
- Gründliches Kauen ist sehr wichtig für eine gute Verdauung.
4 bis 6 Wochen nach der Stomaanlage
- Manchmal lässt der Appetit in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Stomaanlage/Operation nach.
- Daher kann es erforderlich sein, die Nahrung mit Proteinen* zu ergänzen. Diese Produkte sind in Apotheken erhältlich oder können selbst hergestellt werden.
Gibt es Speisen, die ich nicht essen darf?
Es gibt keinen Grund, bestimmte Speisen zu meiden. Aber es ist gut zu wissen, dass verschiedene Speisen sich in unterschiedlicher Weise auf die Stuhlbeschaffenheit auswirken. Wenn Sie sich bei einem speziellen Nahrungsmittel nicht sicher sind, versuchen Sie es doch erst einmal mit einer kleinen Menge. Wenn Sie keine Probleme bekommen – lassen Sie sich's schmecken! Wir empfehlen Ihnen in der ersten Zeit ein Ernährungstagebuch zu führen, wo Sie festhalten können was Sie gegessen haben und wie die Auswirkungen sind.
Keine Angst vor neuen Speisen – aber alles mit Vernunft. Sie merken vielleicht, dass bestimmte Nahrungsmittel mehr Blähungen verursachen als andere. Und auch wenn diese Speisen nicht schlecht für Sie sind, sollten Sie sie vielleicht ein wenig reduzieren. Dasselbe gilt für Kaugummi.
Experimentieren Sie einfach und verwerfen Sie, was Ihnen nicht gut tut – so finden Sie zu einer ausgewogenen Ernährung, die zu Ihnen passt. Einige Speisen, insbesondere faserreiche Nahrung, können zu einer regelrechten Verstopfung führen, bei der unverdaute Speisen den Darm blockieren. Gründliches Kauen kann helfen, aber Verstopfungen können ein ernstes Problem sein. Lesen Sie mehr über Verstopfungen weiter unten auf dieser Seite.
Was ist mit Obst und Gemüse?
Sie können noch immer die berühmten „fünf Portionen“ täglich essen! Die Schalen einiger Obst- und Gemüsesorten sind ziemlich fest. Daher ist es am besten, sie zu schälen, um Probleme zu vermeiden. Das gilt vor allem für Kartoffel- und Apfelschalen. Und vielleicht müssen Sie Obst und Gemüse einfach nur auf neue Art zubereiten: Wie wäre es z. B. mit Gemüse in Form von Suppen oder Obst als Frucht-Smoothies?
Wenn Gemüse beim Kochen ein bisschen weicher wird, ist dies ebenfalls hilfreich. Und aus Wurzelgemüsen kann man sehr gut Stampf oder Püree herstellen.
Wenn sich ein Unfall ereignet
Eine schlechte Erfahrung sollte keinesfalls dazu führen, dass Sie ein bestimmtes Nahrungsmittel aufgeben. Nur bei wiederholten Problemen sollten Sie den „Übeltäter“ vielleicht besser vom Speiseplan streichen.
Und denken Sie bitte daran: Jeder Mensch reagiert individuell. Was für eine Person gut ist, muss nicht zwangsläufig für eine andere auch passen.
*Nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.